Persönliches

Persönliches

Was mich neben der Mediation erfüllt

Ich bin verheiratet und habe zwei Schulmädels. Die beiden sind meine besten Lehrmeisterinnen in puncto Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung! Und genau diese Selbstreflexion ist der erste Schritt, wenn es darum geht, Konflikte erfolgreich zu klären. Zwischen Geschwistern sind Streitigkeiten und Konflikte an der Tagesordnung. Es ist faszinierend zu beobachten, wie auch die beiden lernen, die Gefühle und Bedürfnisse der jeweils anderen zu erkennen und Lösungen zu suchen und zu finden.

Energie tanke ich beim Cellospiel in meinem Tübinger Projektorchester, beim Singen, Joggen, Schwimmen und Reisen.

Musik und Begeisterung für andere Kulturen, Sprachen und Länder begleiten mich schon mein Leben lang. Ich denke unglaublich gern an meine Studien- und Arbeitsaufenthalte in Frankreich und Italien zurück.  Diese haben mich viel gelehrt in Sachen Umgang mit interkulturellen Unterschieden, anderen Wahrnehmungen und dem Stellenwert der Kommunikation. Besonders der wertschätzende und positive Umgang mit dem Nächsten sowie die scheinbar natürliche Fähigkeit in Italien, schnell eine gute Verbindung zum Gegenüber aufzubauen, faszinieren mich.

Und der echt italienische Cappuccino aus der Mailänder Siebträgermaschine lässt jeden Morgen ein winziges Stück Italien auch an unserem Reutlinger Frühstückstisch lebendig werden.

Mein persönliches Aha-Erlebnis

In meinem ersten Ausbildungsmodul zur zertifizierten Mediatorin machten wir ein Rollenspiel. Es ging darum zu erfahren, worin der (emotionale) Unterschied zwischen einer Lösung durch ein Gericht und mithilfe der Mediation lag. In diesem Rollenspiel war ich Richterin und hatte nach Anhörung der beiden Parteien (Eheleute bei einer Trennung) zu entscheiden, wer schlussendlich eine schöne restaurierte Truhe, an der beide aus unterschiedlichen Gründen sehr hingen, bekommen sollte.  Aus meiner Sicht hatte ich eine faire Lösung gefunden und diese den beiden Parteien dann auch angeordnet.

Bei der anschließenden Reflektion des Rollenspiels stellte sich heraus, dass sich beide Parteien mit der Lösung nicht wirklich wohl fühlten und v.a. die Partei, die die Truhe abgeben musste, sich überhaupt nicht wahrgenommen fühlte als Person und somit sehr unzufriedenen und unglücklich aus der Situation herausging.

Mit einem Mediationsverfahren hätte die Sache ganz anders ausgesehen und wäre auch ganz anders ausgegangen …

… Beide Parteien hätten nicht nur die Sachlage darstellen können, sondern als Mediator wäre ich auch auf die damit verbundenen Gefühle und tieferen Bedürfnisse eingegangen. Denn das waren ja die eigentlichen Knackpunkte und wahren Konfliktursachen. Die Sache mit der Truhe nur der Auslöser. Beim Verbalisieren der Bedürfnisse sowie durch das Schaffen von Raum und Zeit für die Gegenseite, diese auch nachvollziehen zu können, wäre also schon eine große Erleichterung zu spüren gewesen, die es möglich gemacht hätte, dass beide Parteien im Anschluss gemeinsam und eigenverantwortlich an einer Lösung gebastelt hätten.

Es geht in der Mediation darum, seine eigenen Bedürfnisse klar zu benennen. Das ist meine Aufgabe. Denn wenn wir sie nicht berücksichtigen, geht es uns irgendwann nicht mehr gut. Wir verleugnen uns selbst. Und das ist der perfekte Nährboden für Konflikte.

Und damit genau solche Konflikte aus der Welt geschaffen werden können, Bedürfnisse klar werden, Menschen ins Verstehen kommen – genau dazu habe ich mich als Mediatorin selbstständig gemacht.

Über mich